Mittwoch, 10. März 2010

ein Statement...


"Ich tue, was ich tue, weil ich es tun muss" ist das Ergebnis eines inneren Disputs, den ich zum Teil mit paar lieben Personen diskutiert habe. Warum ich mich selbst als Künstlerin nicht sehen kann ist einfach. Für mich ist und bleibt es eine Auszeichnung, die ich von Betrachtern und Kunstliebhabern erhalte und erhalten kann. Das ist aber nur meine bescheidene Sicht der Dinge, die jeder so halten kann, wie er will.

Warum male ich? Nichts einfacher als das zu beschreiben. Drei Dinge sind es die mir den Satz "Ich tue, was ich tue, weil ich es tun muss" ermöglichen. Erstens; handwerklich beherrsche ich die Techniken der Malerei aus dem Effeff, weil ich sie von Vorbildern über viele Jahre erlernen durfte. Zweitens; ein kostbares und umfangreiches Talent ist mir in die Wiege gelegt worden, für welches ich mehr als dankbar bin. Was wäre ich ohne? Drittens; getrieben von einer inneren Unruhe ist es mir ein Bedürfnis Themen und Stimmungen, die mich berühren auf die Leinwand zu bringen.

Der letzte Satz schafft eine hübsche Überleitung. Meine Bilder sind keinesfalls der Ausdruck meiner Person, dafür habe ich einen Spiegel, in dem ich es beobachten kann oder liebe Menschen um mich, die mir selbigen vorhalten. Wie bereits erwähnt ist meine Malerei der Ausdruck meiner Gefühle, Leidenschaften und Fragen die mein Herz und meine Seele berühren. Es gibt nur zwei Lebenslagen in denen ich so richtig gut malen kann und das unermüdlich. Es sind die absoluten Tief- und Hochpunkte des Lebens, der Schicksalsschlag und das nahezu perfekte Glück. In diesen Phasen reibe ich ein Pigment nach dem anderen an, wasche penibel die Pinsel aus, zerdrücke kraftvoll die Kreide indem ich eine Linie setze, liebkose und quäle die Leinwand zugleich und meine innere Hingabe fließt wie von selbst ins Bild hinein. Picasso sagte einst "Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele." und es trifft absolut auf mich zu. Die Malerei ist mir ein Ventil, ein Medium mich zu leeren oder pathetisch ausgedrückt mein Sprachrohr.

Der Satz "Was hat sich der Künstler dabei gedacht?" finde ich unglaublich albern. Gefühle und Instinkte denkt man nicht, sie hausen im Bauch und kommen ungefragt zum Vorschein in Form von Liebe und Hass, von Bewunderung und Verachtung, von Leid und Glück und so weiter, und so weiter, und so weiter, um den Platz auf dem Malgrund einzunehmen. Nicht umsonst dauert es seine Zeit, bis eine Darstellung ein bestimmtes Empfinden mitteilt. Den unumstrittenen ersten Platz hält hier meine "Afrikanerin", die mehrere Monate gebraucht hat um zu reifen. Und der Betrachter, ja, er empfindet mit, läßt sich mit seinen Sinnen ein, oder eben nicht - nicht mehr und nicht weniger.

Herzlichst,
die Bo*

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